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Wie funktioniert antirassistisches Einkaufen?
Beim Göttinger Gutscheintausch können und sollen alle mitmachen.
Die Beteiligung ist einfach zu handhaben und
bedeutet keinen großen Zeitaufwand:
An verschiedenen Umtauschstellen in der Stadt kann man Gutscheine bekommen,
um sie dann im Namen deR MigrantIn zu benutzen, wenn man
(ohnehin) einkaufen geht. Die Flüchtlinge erhalten dafür das Bargeld - natürlich umso mehr, je mehr Leute sich am Tausch
beteiligen.
gibt es die Gutscheine in 'Paketen' unterschiedlicher Höhe und Stückelung zusammen mit einer
Vollmacht, die berechtigt die Gutscheine im Namen der jeweiligen Person zu benutzen, auf die sie ausgestellt wurden. Auf der Vollmacht ist die
zu den Gutscheinen gehörige sodexho-Kundenkarte deR MigrantIn kopiert. Die meisten Läden wünschen
diese Vollmacht zu sehen, aber behalten sie nicht. Das heißt, die Gutscheine,
die mit einer Vollmacht zusammengefasst sind, können nach und nach und nicht etwa nur auf einmal ausgeben werden.
Auf den Gutscheinen ist ihr Gültigkeitszeitraum und ihr
Gültigkeitsbereich aufgedruckt. Ersterer beträgt mehrere Monate,
letzterer ist entweder die Stadt oder der Landkreis Göttingen,
wobei Stadt-Gutscheine nur in der Stadt, Landkreis-Gutscheine in
der Stadt und im Landkreis eingelöst werden können.
Mit den Gutscheinen dürfen Lebensmittel, Haushaltswaren,
Körperpflegemittel und Kleidung gekauft werden, allerdings entscheidet in der Praxis letztlich
diE KassiererIn, ob eine Ware in eine dieser Kategorien fällt oder nicht.
Beim Bezahlen mit Gutscheinen gibt es maximal 10%
Wechselgeld, liegt der Wert des Einkaufs höher als der des
Gutscheins, kann die Differenz in bar beglichen werden.
In der Stadt Göttingen werden die Gutscheine von zahlreichen Läden akzeptiert
(mehr oder weniger
vollständige Liste). Allerdings gibt es unter diesen Geschäften auch einige, die
zwar grundsätzlich am Gutscheinsystem beteiligt sind, sich aber
weigern, Gutscheine mit Vollmacht anzunehmen. In Göttingen sind
das derzeit H&M, C&A, die Innenstadtfilialen von Rewe und einige Abteilungen des Kaufhauses
Karstadt, aber bestimmt auch noch einige mehr. Diese Läden, deren
Rassismus offenbar sogar das eigene Profitinteresse übersteigt,
sollte man entweder generell boykottieren oder aber bei
konfrontationsfreudigerer Stimmung gezielt aufsuchen: Unter Umständen können
Tiefkühlprodukte auf dem Band helfen, den eigenen Argumenten Nachdruck zu verleihen.
Weitgehend problemlos kann mit Vollmacht und Gutschein derzeit bei den
Märkten der Ketten tegut, Penny, Lidl und Aldi eingekauft werden.
Auch zahlreiche kleinere Läden nehmen die Gutscheine mit Vollmacht
an, zum Beispiel Boyer.
Die Filialen von Netto beteiligen sich gar nicht am Gutscheinsystem.
Wichtig ist es beim Einkauf mit Gutscheinen immer auf den aufgedruckten Gültigkeitszeitraum
zu achten! Insbesondere ist es unfair zu versuchen,
abgelaufene Gutscheine bei den wenigen sich kooperativ verhaltenden Läden wegzutauschen.
Diese Läden bleiben dann auf dem Verlust sitzen und sind entsprechend sauer. Außerdem
gilt ganz prinzipiell: Gutscheine, die verfallen, bedeuten Reingewinn für die Firma sodexho,
die in Göttingen mit der Ausgabe der Gutscheine beauftragt ist.
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